Beispiel für gelungene Nachbarschaft in Essen
Bewohnerin für Engagement geehrt
Essen, 25. Mai 2022
So richtig ankommen – für viele Menschen, die gerade ihren Wohnort gewechselt haben, ist das gar nicht so einfach. Wenn Roswitha Petri den Gemeinschaftsraum für Ihre Nachbarinnen und Nachbarn herrichtet, könnte man jedoch meinen, sie sei hier schon seit vielen Jahren zuhause. Jeder ihrer Handgriffe sitzt, der Platz jedes Utensils ist ihr bekannt. Dabei wohnt die 70-jährige erst seit etwas mehr als einem Jahr in der von Sahle Wohnen betriebenen Seniorenwohnanlage im Essener Westviertel.
Petri war viele Jahre als Zivilangestellte bei der Bundeswehr tätig, hat in Frankfurt, Berlin und Münster gelebt. „Jetzt will ich aber in Essen sein, weil auch mein Sohn hier ist“, verrät sie. Auf der Suche nach einer Wohnung ist die alleinstehende Seniorin schnell fündig geworden – und hat sich noch schneller eingelebt. Beim lockeren Vorstellen als „die Neue“ stellte sich heraus, dass einige ihrer Nachbarinnen und Nachbarn Unterstützung im Alltag gebrauchen könnten. Mit Botengängen und Hilfe beim Einkaufen sorgte Petri kurzerhand dafür, dass man in der Wohnanlage, trotz damals noch strenger Corona-Beschränkungen, näher zusammenrückte.
Als dann wieder gemeinsame Aktivitäten im Gemeinschaftsraum möglich wurden, ging es mit ihrem Engagement erst so richtig los: „Wir bieten hier eine Vielzahl an gemeinschaftlichen Aktivitäten an“, erklärt Parea-Sozialbetreuerin Susanne Synofzik. „Frau Petri stand mir bisher bei vielen Veranstaltungen helfend zur Seite und hat auch ganz neue Ideen eingebracht.“ So habe Petri den Kontakt zum Bürgermobil der Stadt Essen und einem Hörakustiker hergestellt und deren Besuche in der Wohnanlage initiiert. Auch gehe Sie immer offen auf neue Bewohnerinnen und Bewohner zu und kümmere sich darum, Kontakte und das Miteinander in der Nachbarschaft zu pflegen.
Wie ehrt man ein solches freiwilliges Engagement? Von Parea gab es für Roswitha Petri die Auszeichnung „Mensch des Monats“. Bei der feierlichen Übergabe der Urkunde samt einem Beutel voller Präsente standen einigen Beteiligten Tränen der Rührung in den Augen. Denn vielleicht war es für den ein oder anderen schwer zu begreifen, dass „die Neue“ schon so schnell ein „alter Hase“ geworden ist.